Man hat mir immer erzählt, das Brotbacken nicht einfach ist, die Hefe fällt immer in sich zusammen, das schmeckt nicht, mit Hefe wird der Teig nix, der Teig wird trocken mit Hefe und so weiter. Alles Quatsch. Die Hefe ist nicht so wahnsinnig empfindlich, sie verträgt es gut, auch mal bewegt zu werden, wenn Sie eine Schüssel von A nach B tragen. Auch können Sie sich kaum verbacken, wie weiter unten beschrieben. Probieren Sie es einfach aus!
Um Brot selber zu backen, gibt es zwei einfache Möglichkeiten:
- Ein Brotback-Automat
- Das Brot komplett selber backen
Meine Tipps beziehen sich komplett auf das Brot-backen OHNE Brotbackautomaten, wir haben keinen.
Zu Anfang eine schlechte Nachricht:
Auch das Backen von Brot erfordert Übung und Erfahrung. Die ersten Brote werden wahrscheinlich nicht immer alle so werden, wie Sie sich das vorgestellt haben.
Die gute Nachricht:
Die meisten Brote schmecken auch dann, wenn sie ein wenig vom Ziel abgewichen sind.
Rezepte suchen Sie sich bitte selbst aus den einschlägigen Seiten raus. Einige Möglichkeiten werde ich ansprechen, mir geht es in diesem Beitrag mehr um die Tipps um das Backen drumherum. Die Tipps beziehen sich auf das Backen von Hefe-Brot. Mit Sauerteig habe ich bisher wenig Erfahrung, schmeckt aber nochmal so gut. Hui, das war lecker. :-)
Die Brot-Backform
Wir bevorzugen das Backen in einer Brotbackform. Am Anfang tun es die einfachen schwarzen Brot- oder Kuchenbackformen. Da diese i.d. Regel billig sind, fängt die schwarze Beschichtung bald an, sich abzulösen. Darunter rostet es schnell. Also weg damit.
Erwerben Sie eine Brotbackform aus Edelstahl. Diese sollte nicht zu klein sein. Empfehlen kann ich Ihnen diese hier:
Link zu Teeträume.de Edelstahl Brotbackform mit Butter ausgestrichen |
Lust haben zum Brot-backen
Wenn Sie backen, dann sollten Sie Lust und Zeit dazu haben. Alles andere bringt nur unnötig Streß. Planen Sie das Backen rechtzeitig. Damit meine ich nicht, dass Sie einen Wochenplan mit Zwangseinkauf und genau festgelegtem Termin machen sollen. Nein, überlegen Sie, wann es bei Ihnen am besten passt und machen Sie da ein kleines Familien-Event draus. Kaufen Sie alles benötigte rechtzeitig ein, wenn Sie eh einkaufen.
Das Backen soll Spaß und Freude bereiten.
Nebenbei backen
Das Backen an sich kann teils nebenbei vorbereitet werden. Grad am Morgen, wo ich nachmittags diese Zeilen schrieb, habe ich erst die Wäsche angemacht, dann den Teig vorbereitet und die Hefe gehen lassen. Dann kam das Frühstück dran. Nach dem Frühstück habe ich die Wäsche aufgehängt und danach den Teig geknetet.
Das war kein Staatsakt, das war einfach so nebenbei.Praktische Tipps zum Brot-Backen
Haferflocken als Ersatz für Backpapier
Statt Backpapier können Sie die Backform mit Butter ausstreichen und dann Haferflocken darüber schütten. Die Haferflocken bleiben zum großen Teil am Brot dran. Das schmeckt und sieht gut aus.
Bei Vollkornmehl mehr Hefe
Wenn Sie Vollkornmehl verwenden, dann nehmen Sie einfach mehr Hefe. Hauptsächlich verwenden wir Trockenhefe, das ist einfacher, weil sie lange hält. Ein Päckchen ist für 500g Mehl. Nehmen Sie einfach 3 Päckchen, wenn Sie mit viel Vollkornmehl (auf 1Kg) arbeiten.
Alternativen zur Milch
Statt Milch oder Wasser können Sie auch Buttermilch, Joghurt oder Quark in den Teig geben. Aber ACHTUNG: Der Teig geht dann ab wie Schmitz Katze. Der wird Ihnen regelrecht aus der Backform laufen. Also machen Sie das am besten erst, wenn Sie schon einige Brote gebacken haben.
Sojamilch geht auch
Sojamilch können Sie gut anstelle der normalen Milch nehmen. Probieren Sie das mal aus.Hinweis: Katzen mögen warme Sojamilch, also lassen Sie diese nicht alleine stehen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Honig statt Zucker
Die Hefe benötigt zum Arbeiten Zucker. Statt dem weißen Standard-Zucker können Sie auch Honig nehmen. Das ist gesünder und schmeckt auch hervorragend.
Mit Stevia habe ich noch keine Erfahrung.
Mit Stevia habe ich noch keine Erfahrung.
Salz als Konservierungsmittel
Etwas konservieren sollten Sie das Brot auch. Salz tut da einen guten Dienst. Sie können ohne Probleme einen sehr glücklich gehäuften Esslöffel Salz pro Kilogramm Mehl nehmen. Das schmecken Sie nicht raus, im Gegenteil. Fehlt das Salz, schmeckt das Brot anders, weniger lecker.
Zu lange backen geht fast nicht
Ein wenig übertrieben, aber ein Beispiel: Wir backen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze. Normalerweise ca. eine Stunde bis 1,5 Stunden. Wir haben auch schon mal ein Brot vergessen. Gebacken nach dem Mittagessen, schläft man halt schon mal ein. Da war das Brot locker über 2 Stunden im Backofen. Es war halt etwas dunkler oben, schmeckte aber komplett gut.
Bitte achten Sie trotzdem drauf. Sie wollen ja keine Brikett riskieren.Was falsch sein kann ist: Zu wenig oder zu viel Hitze.
Variationen kommen später automatisch
Anfangs empfiehlt es sich, einfache Rezepte zu probieren. Nehmen Sie einfaches Mehl, Hefe, Zucker oder Honig und einfache Gewürze oder gar keine. Später können Sie variieren.Meine Variationen:
- Rosmarin
- Thymian
- viel Pfeffer
- Curry
- Kaffee und Kakao
- Zimt, Anis
- Kümmel
- Getrocknetes Obst
- Datteln, Feigen etc.
Natürlich können Sie auch alles fröhlich mischen.
Verdauungshelfe Leinsaat
Wenn Sie gemahlene Leinsaatz in den Teig tun, hilft das der Verdauung. Je nach Magen-Darm-Trakt, können Sie dann deutlich entspannter auf Klo bis hin zu dem Punkt, dass Sie MÜSSEN, wenn Sie müssen.
Selberkneten macht mehr Spaß
Natürlich empfehle ich Ihnen, den Brotteig selbst zu kneten. Das macht einfach mehr Spaß. Mit einem Teigschaber bekommen Sie den Teig einfach und schnell wieder von den Fingern ab. Und glauben Sie mir: Kindern macht das Kneten des Brotteiges richtig Spaß!Der Teig sollte zweimal geknetet werden, damit die Luftblasen kleiner werden. Damit bekommen Sie dann feineren Teig und keinen Kuchenteig.
Brotteig selber kneten macht Spaß |
Dein Teig können Sie in Ruhe gehen lassen. Das geht von alleine. Nehmen Sie dazu einen warmen Ort, z.B. Heizungsrohr etc. oder den Backofen bei 30-40 Grad.
Brotteig in einer Schüssel der in Ruhe gegangen ist |
Tipps zur Backdauer
Das Brot ist fertig, wenn es fertig ist. Sie werden es riechen und sehen. Das Brot sieht lecker und leicht dunkel aus und riecht herrlich nach Brot, wenn es fertig ist. Prüfen können Sie das problemlos, indem Sie das Brot aus dem Ofen nehmen, auf den Kopf drehen und klopfen. Klingt es "hohl" dann ist es gut. Sie können auch eine Backnadel hineinstechen und prüfen. Ist da noch relativ viel Teig dran, dann backen Sie das Brot einfach weiter.Fertiges selbstgebackenes Brot |
Lagerung von Brot
Auch die Lagerung von Brot ist recht einfach. Trocken, nicht zu warm, Luft darf rankommen. Vermeiden Sie den Kühlschrank, da wird das Brot feucht und hart. Wir legen das Brot auf ein Küchenbrett und decken es mit Geschirrtüchern ab. Fertig. Mit dem Salz drin hält das Brot ca. eine Woche.
Üben hilft und bringt Erfahrung
Natürlich sind uns anfangs nicht alle Brote gelungen. Geschmeckt haben Sie fast alle. Unsere Erfahrungen mussten wir jedoch auch sammeln. Stellen Sie keine zu hohen Erwartungen an die ersten Brote. Backen Sie das Brot, weil Sie da Lust zu haben und Sie etwas anderes essen wollen, dann viel Spaß.
Backen ist Liebe.
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