Überlegen Sie sich eine Katze anzuschaffen? Dann lesen Sie erst meinen Erfahrungsbericht. Sie haben Katzen und mögen diese etwa? Dann lesen Sie besser nicht weiter. Sie haben Katzen und mögen diese auch nicht? Willkommen im Club der Leidenden.
Ich mochte Katzen nie wirklich. Ertragen habe ich Sie bei Freunden, da kann man die fusselverbreitenden und kratzenden Viecher ja dort lassen. Zu Hause mochte ich Katzen nur mit Salz und Pfeffer, gut durch. (Nein, hab ich nie ernsthaft getestet) Auch wollte ich nie überhaupt ein Haustier haben, denn dafür fehlt mir einfach die Zeit.
Tja, wie es dann so kommt im Leben, neue Partnerin, neues Glück. Schwupp, saß ich mit zwei Katzen an. Gleich ZWEI von diesen Stubentigern, die alles für sich beanspruchen.
Einschränkungen pur:
- Früher konnte ich problemlos an meine Abseite heran, nun steht dort das Katzenfutter davor.
- Früher konnte ich unter dem Waschbecken einen kleinen Schrank nutzen, nun steht dort das Katzenklo.
- Früher konnte ich meine Jacken an der Garderobe aufhängen, nun müssen Sie in den Schrank, die Katzen fressen die Bänder an.
- Früher konnte ich sämtliche Kabel rumliegen lassen, nun müssen diese weg, mit Teebaumöl oder Vick Vaporup eingerieben werden, die Katzen fressen sie sonst an.
- Früher konnte ich micht auch mal ein halbes Stündchen auf die Couch legen, jetzt muss ich ins Bett, bei geschlossener Tür, die Katzen springen mich sonst an. Sie fordern Streicheleinheiten.
- Früher brauchte ich kein Katzengitter in den Türen, ich hatte ja keine Katzen.
Das sind nur wenige Beispiele meiner nun ertragenen Einschränkungen. Das ich oft das Katzenklo reinigen muss, den Katzen Futter und Wasser zu geben haben und es gar KAUFEN MUSS, steht da oben noch gar nicht.
Katzen sind angeblich sauber, stimmt aber nicht
Katzen sollen ach so saubere Tiere sein, hat man mir gesagt. Am A****! Da sind Hunde ja noch sauberer.
- Katzen fusseln alles voll, alles, einfach alles.
- Spätestens beim Fellwechsel, der vom Frühjahr bis Herbst und vom Herbst bis zum Frühjahr geht, fusseln Sie alles voll.
- Katzen wollen ihren Kot im Katzenklo verbuddeln, tun sie dann auch und verteilen die Katzenstreu sehr großzügig drumherum.
- Gern genommen ist auch ein Kotbrocken, der erst am Fell hängen bleibt und dann irgendwo in der Wohnung zu Boden fällt. Lecker!
- Katzen fressen ihr Futter so großzügig, dass vieles sich auch im weiten Umkreis um das Freßnapf herum verteilt. Vom Wasser ganz zu schweigen.
- Katzen kotzen. Natürlich bevorzugt, wenn sie auf dem Teppich sind. Bemüht man sich dann, schnell eine Serviette darunter zu halten, was schon schnell gehen muss, dann wollen sie sogar ausweichen und kotzen dann trotzdem noch erfolgreich daneben.
Es kommt natürlich noch besser. Wenn Sie Katzen in Ihre Behausung lassen, gehört den Katzen erst ein mal ALLES. Liegt irgendwo eine Tasche, Rucksack oder Stoffbeutel herum, schlafen sie darauf. Haben Sie eine süchtige Katze wie wir, dann knabbert diese alles an, was ihr gefällt:
- Tüten
- weiche Kabel
- Gummibänder von Jacken etc.
- Netzwerkkabel
- Stromleitungen (natürlich nur dann, wenn kein Saft drauf ist)
Netzwerkkabel sind mit ~10€ ja noch bezahlbar, ein Universalnetzteil für Notebooks kostet dann schon ~50€n aufwärts. Neue Bänder in Jacken machen zu lassen...
Die Kabel versuchen wir mit Teebaumöl und zuletzt mit Vick Vaporup zu schützen. Letzteres hält länger als das Teebaumöl. Bilder vom Netztwerkkabel werde ich hier noch einpflegen.
Kurz mal schlafen ist vorbei
Wenn Sie ein Nickerchen machen wollen, vergessen Sie Ihre frei erreichbare Couch. Die Katzen werden exakt genau dann auf Sie springen, wenn Sie grad am Einschlafen sind. Und sollten Sie schon eingeschlafen sein, dann sind plötzlich auf dem Bauch landende 3 Kg auch keine Freude. Und wenn die Katzen Sie nicht anstupsen, legen diese sich auf Ihren Bauch oder Brust und schnurren mit gefühlten 200dB direkt in Ihre Ohren, Schlaf können Sie dann vergessen.
Ruheräume müssen schalldicht sein
Weichen Sie auf das Schlafzimmer aus, man(n) ist ja schlau, fangen die lieben Katzen auch gern mal an zu maunzen. Hörbar beleidigt natürlich, weil man sie ja nicht beachtet. Das tun sie bevorzugt auch nachts, wenn sie Langeweile haben, weil sie den ganzen Tag eh nur verpennt haben. Dann werden am Kratzbaum Krallen gewetzt, stundenlang am Rand vom Katzenklo gekratzt, da lärmt so schön, und das Maunzen und Miauen können Katzen auch stundenlang, mit wachsender Begeisterung. Hier hilft lediglich eine Wasserspritze zur Selbstverteidigung.
Katzen können Türen öffnen, aber nicht wieder schließen.
In der Zeit vor den Katzen konnte ich Türen angelehnt lassen um sie "geschlossen" zu halten. Keine musste ich wirklich zu machen. Das ist nun vorbei. Will die Katze rein, springt sie an den Griffen hoch bis sie den Griff betätigt hat. Das kann schon mal sehr laut werden.
Angelehnte Türen werden aufgestossen mit der Folge, dass diese dann sperrangelweit offen steht, was ja nicht mein Plan war. Schließen sie die Tür dann wieder, anlehnen reicht ja, will die Katze natürlich nach 5 Minuten wieder den Raum wechseln und kratzt so lange dran, bis die Tür auf ist.
Katzen stehen im Weg, immer
Unsere Katzen haben ein großes Talent dafür im Weg herum zu stehen. Im Allgemeinen kein so großes Problem, beim Kochen jedoch schon blöd, wenn eine gequält maulende Katze unter unseren Füßen raus will. Oder einfach im dunklen Flur mitten im Weg steht und man sich zu Tode erschreckt. Eine gute Wahl ist auch das Transportieren von Kisten, Körben etc. welche die Sicht einschränken und man dann 'ne Katze auf dem Fuß hat und sich ebenfalls erschreckt. Mit Kiste im Arm kein Spaß. Unser Kater ist suizidal veranlagt und probiert immer wieder aus, wie es sich unter meinem Latschen anfühlt.
Katzen kotzen
Die ach so sensiblen Tierchen fressen gerne und viel. Oft dann auch zu viel. Wäre ja nicht so schlimm, wenn sie ins Katzenklo kotzen würden. Tun sie aber nicht. Sie kotzen überall hin, wo sie grad sind. Auf Stühlen, Sesseln, Fluren, Teppichen, Tischen, egal. Hauptsache raus. Irgendwann findet man das dann und darf es aufwischen.
Katzen kratzen
Ihre Krallen wetzen die Katzen an allem, was sie dafür als sinnvoll erachten. Tapeten, Stuhlbeine, Kratzbäume, Katzenklos, Mülleimer und so weiter. Gern so laut und lange wie es nötig ist, um die Herrchen aufzuscheuchen, aufzuwecken.
Ich könnte noch unendlich so weiter machen, werde ich vielleicht auch noch. Erst mal soll dieser Beitrag online gehen.
Mein aufrichtiges Mitgefühl allen gegenüber, deren Partner eine Katze, oder gar mehrere, in die Beziehung schleppt.