Natürlich habe ich keine Bombe über das Internet entschärft. :-D
Hier möchte ich über meine Erfahrung der Bombenentschärfung bzw. Sprengung einer Bombe in Kiel berichten.
Kurz wollte ich in die Stadt und wunderte mich, warum denn eine Ausgangsstraße gesperrt ist. Nun ja, ein Umweg.
Erst in der Autowerkstatt, wo ich das Auto abgeben wollte, erfuhr ich, warum gesperrt worden ist. Das Auto sollte ich besser mitnehmen. Der Meister wollte möglichst keine Autos auf dem Hof haben.
Informationsfluss zur Bombensprengung
Maßgeblich kam der Informationsfluss über das Internet.
Wieder zu Hause am PC dachte ich noch nichts böses, als die Warn App NINA mich informierte. Immerhin. Die App verwies auf auf die Seite www.kiel.de/entschaerfung und in der App und auf der Seite konnte ich feststellen, dass ich wohl besser das Haus verlasse.
Ich tickerte einige Nachbarn und Freunde an. Eine Freundin, grad auf dem Heimweg, dachte ich spinne. :-D
Nun ja, letztendlich sprach sie einige Polizeibeamte an und stellte auch fest, dass wir wohl "die Biege" machen müssten.
Als wir gemeinsam den Bereich verlassen hatten, war weiterhin maßgeblich der Informationsfluss übers Internet wichtig.
Hilfreich war die Seite vom NDR, die relativ zeitnah aktualisierte.
Die Kieler Nachrichten verbargen ihre Berichte hinter einer Paywall. Shame on you Kieler Nachrichten!
Und letztendlich sehr hilfreich war der twitter Account der Polizei Schleswig-Holstein, der am schnellsten den aktuellen Stand veröffentlichte.
Nun waren wir "evakuiert" und mal wieder im EDGE-Land. Das Schleswig-Holstein Journal hatte, soweit wir und meine Eltern das mitbekommen haben, mit keiner Silbe von der Entschärfung berichtet.
So schauten wir auf die o. g. Seite vom NDR und freuten uns, dass es "demnächst" losgehen sollte. Und als ich endlich wieder LTE hatte (ja, das schwankt da gern mal), kam die Info der Sprengung über twitter und dann die vollständige Entwarnung.
By the way: NINA hat nicht mehr entwarnt. Die Meldung ist weg, das war alles. Katwarn hat sich gar nicht gerüht.
Letztendlich waren wir um 21:00 Uhr wieder zu Hause.
Der Verkehr zur Bombensprenung
Etwas erschwerend kam hinzu, dass einige Ausfahrtwege zu waren. So ist seit einiger Zeit der Scharweg für Autofahrer gesperrt. In so einer Situation hätte ich mir gewünscht, dass diese *zensiert* Poller weg kommen.
Auch war der Lustbarg aufgrund einer Baustelle gesperrt. Sehr unglücklich. Einheimische ahnen nun, dass die "Fluchtwege" nun sehr dünn werden.
Der Kätnersredder gehörte zum Sperrgebiet. Die B 502 war auch zeitweise gesperrt. Da wurde die Wahl recht dünn.
Dank
An dieser Stelle auch nochmal mein Dank an alle beteiligten Helfer. Selbst in Kiel wurde eine Notunterkunft in der Toni Jensen Schule eingerichtet. In Schönkirchen in der Schule auch.
Sowas ist toll zu sehen.
Die Polizei war mit reichlich Kräften vor Ort, ebenso die Feuerwehr, die sogar mit einem Reisebus die Leute zur Schule brachte.
An der Schule sahen wir noch den ASB.
Nie vorher sah ich in meiner kleinen Ecks so viel Uniformen. :-)
Danke.
Ganz besonders beeindruckend finde ich jedesmal wieder die "Männer mit den starken Nerven". Herrje! An so eine alte Bombe ranzutreten nötigt mir schon Respekt ab. Und dann arbeiten die noch da dran ...
Die Behörden hatten wohl auch vormittags schon die ersten Besprechungen, da läuft also ein großer Apparat an, nur um so eine blöde Bombe zu entschärfen.
Schön, dass es so gut funktioniert.
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